Rückblick auf die Sommerakademie 2024

Mit den Wunden tanzen, mit den Schatten spielen

Traumatherapeutische Arbeit in der Theatertherapie

26. – 30. Juni 2024

Akademie der Kulturellen Bildung des Landes Nordrhein-Westfalen, Remscheid

In der diesjährigen Sommerakademie wenden wir uns dem Thema ‚Trauma‘ zu.
In der traumatherapeutischen Arbeit begegnen wir Menschen, die durch extrem bedrohliche und erschreckende Erfahrungen tief verwundet sind. Sie tragen “Traumaspuren in Gehirn, Geist und Körper” (Bessel van der Kolk) und leben oft mit einer tiefgreifenden Erschütterung ihres Weltbildes und Weltvertrauens, mit einer Erfahrung von Ohnmacht, Ausgeliefertsein und Verlassenheit, die kaum mit anderen geteilt werden kann. Es ist die Überlebensreaktion, in der sich der Schrecken in den Körper einschreibt, die sich fortschreibt in einer ständigen Vergegenwärtigung der Bedrohung.

Wenn wir den Fokus weiten, kommen die Erfahrungen in den Blick, die so (lebens-)bedrohlich, so zutiefst furchtbar und erschreckend waren/sind, dass sie die menschlichen Bewältigungsmöglichkeiten im Moment des Geschehens übersteigen – und die Zusammenhänge, in denen sie sich ereignen: Kriege, Terror, Gewalt, Vertreibung und Flucht, Naturkatastrophen und die katastrophalen Auswirkungen durch die fortschreitende Klimaveränderung, Erfahrungen von Rassismus, geschlechtsbasierter Diskriminierung, sexualisierter Gewalt uvm.

Das Wort Wunde im Titel der diesjährigen Sommerakademie will diesen beiden Seiten von Trauma Rechnung tragen: Neben der Aufmerksamkeit für die Verwundung, die Menschen im Trauma erfahren und der Frage, wie das Leben mit dieser Wunde zu Lebendigkeit und Verbundenheit zurückfinden kann, ist es uns ein Anliegen, den Blick auf das zu lenken, das verwundet – verletzende, zerstörerische, krankmachende Dynamiken und Strukturen, die an manchen Stellen vielleicht als Normalität erscheinen. Verbunden mit der Frage danach, wie wir darin eingebunden sind und dem Wunsch, die besonderen Möglichkeiten der Theatertherapie in der Auseinandersetzung damit auszuloten.

Das Theater ist seit jeher ein Ort, an dem die Abgründe und Extreme menschlicher Erfahrungen – Zerstörung, Gewalt, Grausamkeit, Scham, Schuld, Verrat, Liebe, Hass – symbolisch transformiert und in der ästhetischen Gestaltung kollektiv erlebt und (aus-)gehalten werden. Theater ist eine Gemeinschaftserfahrung. Theater lebt immer im Hier und Jetzt. Theater ist Körper, ist Handlung, ist Begegnung, ist Bewegung, ist Spiel. An diesen Reichtum künstlerischer Möglichkeiten knüpft die Theatertherapie an und schafft einen Raum, der sicher genug ist, um mit den Wunden zu tanzen und mit den Schatten zu spielen.

Wir wollen in diesen Tagen einen Teil der theatertherapeutischen Landschaft zum Thema Trauma erfahrbar machen, die Möglichkeit geben, verschiedene Wege kennen zu lernen, wie in diesem Feld theatertherapeutisch gearbeitet wird und eben zugleich den Blick weiten auch auf den Hintergrund, vor dem sich diese Landschaft entfaltet.

Die Workshops bieten Erfahrungsräume zu unterschiedlichen Aspekten von Trauma – wie die transgenerationale Weitergabe, kollektives Trauma, Spiritualität – und verschiedenen theatertherapeutischen Arbeitsweisen in diesem Feld. Sie geben Raum, sich mit einem Aspekt intensiver auseinanderzusetzen, einen Einblick in theatertherapeutisches Arbeiten mit traumatisierten Menschen zu gewinnen und/oder Impulse für die eigene therapeutische Haltung zu bekommen. Wir sind dankbar, dass wir für die Workshops und Vorträge Expert*innen zum Thema Trauma gewinnen konnten, die ihre Erfahrungen und ihre Expertise mit uns teilen.

Der Samstag steht unter dem Zeichen der Begegnung in der Gesamtgruppe der Teilnehmenden. Hier können die unterschiedlichen Erfahrungen aus den Workshops geteilt, in Zusammenhang gebracht und reflektiert werden.

Vertieft wird der Blick auf das Thema durch ein Online-Seminar, einen Vortrag, eine kollektive Intervention mit der Gesamtgruppe und einen Film sowie die Begleitung durch ein wanderndes Resonanzlabor, das mit Graphik, Text und Performance-Elementen das gesamte Tagungsprogramm begleitet.

Weitere Infos:

Tagungsadresse
Akademie der Kulturellen Bildung des Bundes und des Landes NRW e.V.
Küppelstein 34
42857 Remscheid

Veranstalter
Deutsche Gesellschaft für Theatertherapie e.V. (DGfT)
www.dgft.de
Institut für Theatertherapie (ITT)
www.theatertherapie.org

Gesamtleitung, Konzeption, Programm
Daniela Debald und Ilil Land-Boss
debald@theatertherapie.org, land-boss@theatertherapie.org

Dokumentation und inhaltliche Beschreibung der Workshops

Dokumentation

mit Grafiken von Johanna Benz, graphicrecording.cool
und Sätzen von Teilnehmenden zu ihrem Erleben in den Workshops

 

Inhaltliche Beschreibung

Körper als System und Teil von Systemen
Moving thought! Wie körperliche Prozesse die Welt(en) organisieren!
Trude Cone

Dieser Workshop untersucht, wie früh erlernte und eingeschriebene Bewegungsmuster als Grundlage dienen, um sich in der Welt zu organisieren, kreative Prozesse zu gestalten und eigene Ideen umsetzen zu können. Das Bewegen und Wiederbeleben dieser frühen Choreografien ermöglicht im gemeinsamen Bewegen individuelle Potenziale zu erschließen, Gleichgewicht in Bewegung zu finden, Teilnahme zu fördern und kollektives Wachstum zu ermöglichen.
Das langfristige Ziel ist es, dieses Bewegungswissen einzusetzen,  um Situationen und Umgebungen für individuelles und kollektives Wachstum zu schaffen, Übergänge und Transformationen zu meistern und immer mehr Verantwortung an den komplexen Herausforderungen des Kollektivs zu übernehmen. Im letzten Teil des Workshops werden verschiedene Ideen zu Gruppenentwicklung, kreativen Prozessen und choreo-therapeutischen Strategien auf der Grundlage von frühkindlichen Entwicklungsmustern erforscht.

Der individuelle Körper
Subjektive Körperlichkeit und erfahrbare Anatomie basierend auf Body-Mind Centering® erleben
Helena Nicolao

Body-Mind Centering® ist eine Körperarbeits- und Bewegungsmethode des somatischen Lernens. Der Kern der Arbeit liegt darin, dass jeder Körperzelle ein Bewusstsein und eine ihr innewohnende Intelligenz zugeschrieben wird. Das Ziel der Arbeit ist, die Körpersysteme und Entwicklungsbewegungen in ihrem gegenseitigen Zusammenwirken zu verkörpern (Embodiment).
BMC® vermittelt auf erfahrbare Weise die anatomischen und physiologischen Zusammenhänge der einzelnen Körpersysteme (Skelett, Muskulatur, Innere Organe, Bänder, Faszien, Nervensystem, Flüssigkeiten, endokrine Drüsen), die Prozesse der embryonalen Entwicklung und die Sequenzen der frühkindlichen Bewegungsentwicklung. Dabei steht das detaillierte Erforschen der Bewegung und die Frage, wie der mind über die Bewegung seinen Ausdruck findet, im Zentrum (mind: Bewusstsein, Gefühle, Gedanken, Empfindungen).
An diesen Tagen steht die dynamische Verbindung zwischen den Skelettstrukturen und den inneren Organen im Mittelpunkt. Wir erleben ein bewegtes Zusammenspiel von Stabilität und Mobilität und wie sich ein gefühltes Volumen räumlich ausdrückt. Von der Erkundung des Achsenskeletts ausgehend beleuchten wir die Entwicklung unserer Mittellinie. Wir erforschen die weichen Gewebe des Verdauungskanals und des Zentralen Nervensystems und reisen ganz an den embryonalen Ursprung unserer aller ersten Mittelline, der Chorda Dorsalis.
Wir sensibilisieren die Selbstwahrnehmung der eigenen Körperlichkeit und die Beobachtung und Erfahrung des subjektiv erlebten Körpers. Dabei arbeiten wir mit anatomischen Bildern und Somatisation, mit Berührungsübungen (Partnerarbeit) und Bewegungsexperimenten, um die Körpersysteme in ihren einzigartigen Qualitäten zu erforschen. Wir werden uns der persönlichen Ausdrucksqualitäten bewusst und werden uns gewahr, welche eher im Vordergrund oder im Schatten sind. Der Prozess wird von einem verbalen Austausch in der Gruppe begleitet.

Körper und Trauma
Trauma und Ressourcen im Spiel TRiS
Karl-Klaus Madert & Angelika Schretter

Die zentralen Elemente der Psychodynamik von Trauma sind: Extremstress, Körperreaktion, Beschädigung des Selbstkonzeptes und die dann folgende Traumakompensation. Dabei identifiziert sich die Person mit einer Rolle, Maske, Persona (C. G. Jung) oder einem Charakterpanzer (W. Reich), hinter der sie das Trauma verbirgt. Das dient der Alltagsbewältigung. Identifikation mit den intellektuellen und imaginativen Fähigkeiten der Persona ist eine elegante, verführerische Art, sich von Trauma-Gefühlen abzuspalten. Wird ein Traumakomplex getriggert oder der Charakterpanzer körperlich-seelisch unter Stress gesetzt, kann die Alltagsrolle kollabieren; und der Schattenbereich mit seiner verkörperten Trauma-Verfasstheit dominiert in Form eines Trauma-States und bestimmt vorbewusst und unbewusst Wahrnehmung, Körpergefühl, Welterleben und Handlung.
Im Spiel mit Körper und Ausdruck können sehr leicht traumatische Erinnerungen getriggert und reinszeniert werden. Das bedeutet große Chance zur Veränderung, aber auch zur Retraumatisierung durch Unterlaufen der Abwehr. Um Retraumatisierung in der Therapie zu vermeiden, gilt es deshalb, sorgfältig den Stress-Level zu modulieren.
Dazu braucht es Ressourcenaktivierung und Containment in der therapeutischen Beziehung auf der Basis einer stabilen Selbstreferenz bei der Therapeutin. Ressourcenaktivierung, ob einzeln oder in der Gruppe, am besten spielerisch, läuft immer über den Körper.
In unserem Workshop schlagen wir eine Brücke von den neurobiologischen Grundlagen der Traumatherapie zu ressourcenaktivierenden und Containment stärkenden bioenergetischen Übungen.

Körper und Theater
Körper – Innen – Außen – Form
Klaus Möller

Das Theater ist der Zustand, der Ort, die Stelle, wo die menschliche Anatomie begriffen und durch diese das Leben geheilt und regiert werden kann!“  (Artaud, A., Schluss mit dem Gottesgericht. Das Theater der Grausamkeit: Letzte Schriften zum Theater. Berlin 1988.)

Wenn ich übe, mich in meine grundlegende Struktur, das Innere, zu sammeln, zu konzentrieren, wird die Erscheinung, der äußere Ausdruck, die Form, wie von selbst hervortreten.
Zugang zur Körperstruktur, dem Skelett unseres Körpergerüstes und seiner Ordnung oder Unordnung verschafft mir die Empfindungsfähigkeit, die Spürsamkeit.
Dabei hilft es, sich von der Bewegung des Atems und dem wachsenden Bewusstsein für die Statik des Körpers leiten zu lassen.
Diese Aufmerksamkeit wird mich durch die Erfahrungen von Gleichgewicht und Ungleichgewicht, Energiefluss und Energiestau, Wohlspannung und Überspannung in der körperlichen Aktion hindurchführen und möglicherweise ermutigen, mich mit all dem, was auftaucht, zu zeigen.

Wir werden herrlich aus Wunsch nach Freiheit.
Der Körper dehnt sich,
Dieses Zerrende nach geahnten Formen
Gibt ihm Überspannung.
Schwere Hüften schauern sich zu langem Wuchse.
Im Straffen beben wir vor innerem Gefühl —
Wir sind so schön im Sehnen, dass wir sterben könnten
(Henriette Hardenberg, 1913.)

Körper und Stimme
Embodiment der Stimme als Praxis des Hörens
Ralf Peters

In diesem Workshop wird es darum gehen, die vielfältigen Beziehungen von Stimme und Körper praktisch zu erkunden. Ohne Körper keine Stimme, aber die Stimme ist mehr als ein rein körperliches Phänomen. Körper bewirkt Stimme und wirkt auf sie ein und zugleich wirkt die Stimme auf den Körper. Auf Grundlage eines Praxis-Programms für die ganze Stimme werden wir verschiedene Aspekte dieses Beziehungsgeflechts unter die Lupe und das Hörrohr nehmen. Die Leitfrage lautet: Wie können sich Stimme und Körper gegenseitig darin unterstützen, lebendig zu sein und zu werden? Die allgemeinen Antworten, die es darauf geben mag, sind nur dann hilfreich, wenn es gelingt, sie auf die individuellen Gegebenheiten anzuwenden. Dazu ist es gut zu hören! Hören auf die eigene Stimme und den eigenen Körper, aber auch hören auf die Stimmen anderer öffnet das Feld, auf dem sich Stimme und Körper gemeinsam bewegen.

Der kollektive Körper
Fighting Monkey Practice
Natalia Pieczuro

Dieser Workshop dient als allgemeine Einführung in die Fighting Monkey Praxis, einer Bewegungspraxis, mit der in den letzten 15 Jahren grundlegende Prinzipien menschlicher Bewegung und Kommunikation erforscht wurden, und vermittelt die dort entwickelten zentralen Qualitäten und Ideen.
Wir werden vor allem ‚Bewegungssituationen‘ erleben – in denen Methoden des ‚Irregular Trainings‘ die adaptiven Fähigkeiten der eigenen Bewegungsmuster und strategischen Planung herausfordern und steigern. Durch die Arbeit mit komplexen und größtenteils improvisierten Strukturen werden Bewegungsqualitäten trainiert und die kreative Variabilität erhöht.
Wir versuchen dabei, grundlegende Prinzipien menschlicher Bewegung zu verstehen und zu erkunden, wie Stress und Druck Wahrnehmung, Verhalten und Handeln beeinflussen und inwieweit wir uns selbst auf komplexe Situationen kreativ abstimmen können. Improvisation, Imagination und Kreativität fördern, die für Problemlösung notwendig sind. Problemlösung wiederum ist wesentlich für Adaptationsfähigkeit, Resilienz, Lebendigkeit und Nachhaltigkeit. Spiele spielen. Sich Schwierigkeiten stellen.
Wir werden uns auf die Stärkung der kommunikativen Fähigkeiten konzentrieren. Im Training mit einem Partner oder einer Partnerin sind wir mit der lebendigen und wertvollen Unvorhersehbarkeit konfrontiert, die unser Verhalten und die Vielfalt von Bewegungsqualitäten sowie Tempo und Rhythmus unserer Bewegung beeinflusst. Durch Partnerarbeit, ‚Bewegungssituationen‘, Koordinationsübungen, Arbeit mit Gegenständen, Verletzungsvorbeugung, Körperkonditionierung und ‚Sein‘ werden wir an der Stärkung von Fokussierung, Aufmerksamkeit und Bewusstsein sowie des ganzen Systems arbeiten. Wir werden Muster aufbrechen, neue Muster lernen und versuchen, die eigenen Flügel zu finden. Wir werden uns fragen, wie man so viel lernen kann, wie man kann und will.
Wie kann man offen für das ‚Neue‘ sein und trotzdem gut verwurzelt?

Körper und Performanz
Embodied Cognition, Live Action und Rollenspiel
Saša Asentić & Alexandre Achour

Live Action Role Playing Games (LARP) sind Rollenspiele, bei denen die Teilnehmenden Szenarien durchspielen. Je nach Auswahl der Szenarien, die das Spiel strukturieren, der verkörperten Rollen sowie der gesetzten Ziele können LARPs als Mikrobühne für den Entwurf unterschiedlicher Welten und die Untersuchung sozialer Beziehungen dienen. Die zentrale Frage in diesem Workshop lautet: Wie können wir durch Tanz und Spiel eine kritische Auseinandersetzung mit Unterdrückungsmechanismen in unserer Gesellschaft aufzeigen, zeitgenössischen Tanz als Beispiel nutzend, d. h. als Feld sozialer und kreativer Interaktionen?
In diesem Workshop werden LARP-Methoden mit Choreografie-, Tanz- und Körperpraktiken verknüpft und damit performative und diskursive Rahmen geschaffen, um sich mit hegemonialen Strukturen im zeitgenössischen Tanz auseinanderzusetzen und deren Auswirkungen auf Körper und Geist von Teilnehmenden sowohl als Künstler*innen als auch als Bürger*innen zu verstehen.

Körper und Identität
(Em)bodied Play – (Ver)körpertes Spiel
Britton Williams

Körper enthalten ein reiches Netz komplexer – und gar widersprüchlicher – Erfahrungen und Identitätsausdrücke. Mit Fokus auf verkörperte Prozesse der Theatertherapie werden wir die komplexen (Zwischen-)Spiele untersuchen, wie intersektionale Identitäten im Körper gehalten und ausgedrückt werden und wie sie die Annahmen/Erwartungen/Glaubenssätze beeinflussen, die den Körpern von sich selbst und anderen zugeschrieben werden.
Wir werden in diesem Workshop ein umfassendes Verständnis von Körper annehmen, das den physischen Körper, Wissenskörper, Materie und Materialien sowie Gruppen von Menschen einschließt. Wir werden eine Reihe von Möglichkeiten erforschen, wie Körper Identität performen und untersuchen, wie/warum einige dieser Performances als Mittel zum Überleben, zur Unterstützung und/oder zur Nachhaltigkeit existieren. Mithilfe von ‚creative inquiry’ werden wir uns mit einer Reihe von Fragen beschäftigen, darunter: Wie beeinflussen externe Botschaften die Wahrnehmungen des eigenen Körpers und der eigenen Identität, und wie formen sie Annahmen/Erwartungen über die Körper und Identitäten anderer? Wie gestalten und formen intersektionale Identitäten unsere Körper und die Arten und Weisen, wie wir uns in Räumen bewegen und durch die Welt gehen?