Die Internationale Sommerakademie 2025

findet statt vom 25. – 29.06.2025 (wieder an der Akademie der Kulturellen Bildung in Remscheid).
Weitere Informationen zu den inhaltlichen Themen und organisatorischen Bedingungen werden hier um den Jahreswechsel 24/25 veröffentlicht.
Bis dahin findet Ihr hier die Inhalte der vergangenen Sommerakademie:


Internationale Sommerakademie 2024
Theater & Therapie

Mit den Wunden tanzen, mit den Schatten spielen

Traumatherapeutische Arbeit in der Theatertherapie

26. – 30. Juni 2024

Akademie der Kulturellen Bildung des Landes Nordrhein-Westfalen, Remscheid

Jedes Jahr veranstaltet die Deutsche Gesellschaft für Theatertherapie (DGfT) zusammen mit dem Institut für Theatertherapie (ITT) ein internationales Symposium zu Theater und Therapie.

In der diesjährigen Sommerakademie wenden wir uns dem Thema ‚Trauma‘ zu.
In der traumatherapeutischen Arbeit begegnen wir Menschen, die durch extrem bedrohliche und erschreckende Erfahrungen tief verwundet sind. Sie tragen “Traumaspuren in Gehirn, Geist und Körper” (Bessel van der Kolk) und leben oft mit einer tiefgreifenden Erschütterung ihres Weltbildes und Weltvertrauens, mit einer Erfahrung von Ohnmacht, Ausgeliefertsein und Verlassenheit, die kaum mit anderen geteilt werden kann. Es ist die Überlebensreaktion, in der sich der Schrecken in den Körper einschreibt, die sich fortschreibt in einer ständigen Vergegenwärtigung der Bedrohung.

Wenn wir den Fokus weiten, kommen die Erfahrungen in den Blick, die so (lebens-)bedrohlich, so zutiefst furchtbar und erschreckend waren/sind, dass sie die menschlichen Bewältigungsmöglichkeiten im Moment des Geschehens übersteigen – und die Zusammenhänge, in denen sie sich ereignen: Kriege, Terror, Gewalt, Vertreibung und Flucht, Naturkatastrophen und die katastrophalen Auswirkungen durch die fortschreitende Klimaveränderung, Erfahrungen von Rassismus, geschlechtsbasierter Diskriminierung, sexualisierter Gewalt uvm.

Das Wort Wunde im Titel der diesjährigen Sommerakademie will diesen beiden Seiten von Trauma Rechnung tragen: Neben der Aufmerksamkeit für die Verwundung, die Menschen im Trauma erfahren und der Frage, wie das Leben mit dieser Wunde zu Lebendigkeit und Verbundenheit zurückfinden kann, ist es uns ein Anliegen, den Blick auf das zu lenken, das verwundet – verletzende, zerstörerische, krankmachende Dynamiken und Strukturen, die an manchen Stellen vielleicht als Normalität erscheinen. Verbunden mit der Frage danach, wie wir darin eingebunden sind und dem Wunsch, die besonderen Möglichkeiten der Theatertherapie in der Auseinandersetzung damit auszuloten.

Das Theater ist seit jeher ein Ort, an dem die Abgründe und Extreme menschlicher Erfahrungen – Zerstörung, Gewalt, Grausamkeit, Scham, Schuld, Verrat, Liebe, Hass – symbolisch transformiert und in der ästhetischen Gestaltung kollektiv erlebt und (aus-)gehalten werden. Theater ist eine Gemeinschaftserfahrung. Theater lebt immer im Hier und Jetzt. Theater ist Körper, ist Handlung, ist Begegnung, ist Bewegung, ist Spiel. An diesen Reichtum künstlerischer Möglichkeiten knüpft die Theatertherapie an und schafft einen Raum, der sicher genug ist, um mit den Wunden zu tanzen und mit den Schatten zu spielen.

Wir wollen in diesen Tagen einen Teil der theatertherapeutischen Landschaft zum Thema Trauma erfahrbar machen, die Möglichkeit geben, verschiedene Wege kennen zu lernen, wie in diesem Feld theatertherapeutisch gearbeitet wird und eben zugleich den Blick weiten auch auf den Hintergrund, vor dem sich diese Landschaft entfaltet.

Die Workshops bieten Erfahrungsräume zu unterschiedlichen Aspekten von Trauma – wie die transgenerationale Weitergabe, kollektives Trauma, Spiritualität – und verschiedenen theatertherapeutischen Arbeitsweisen in diesem Feld. Sie geben Raum, sich mit einem Aspekt intensiver auseinanderzusetzen, einen Einblick in theatertherapeutisches Arbeiten mit traumatisierten Menschen zu gewinnen und/oder Impulse für die eigene therapeutische Haltung zu bekommen. Wir sind dankbar, dass wir für die Workshops und Vorträge Expert*innen zum Thema Trauma gewinnen konnten, die ihre Erfahrungen und ihre Expertise mit uns teilen.

Der Samstag steht unter dem Zeichen der Begegnung in der Gesamtgruppe der Teilnehmenden. Hier können die unterschiedlichen Erfahrungen aus den Workshops geteilt, in Zusammenhang gebracht und reflektiert werden.

Vertieft wird der Blick auf das Thema durch ein Online-Seminar, einen Vortrag, eine kollektive Intervention mit der Gesamtgruppe und einen Film sowie die Begleitung durch ein wanderndes Resonanzlabor, das mit Graphik, Text und Performance-Elementen das gesamte Tagungsprogramm begleitet.

Weitere Infos:


Tagungsadresse

Akademie der Kulturellen Bildung des Bundes und des Landes NRW e.V.
Küppelstein 34
42857 Remscheid

Veranstalter
Deutsche Gesellschaft für Theatertherapie e.V. (DGfT)
www.dgft.de
Institut für Theatertherapie (ITT)
www.theatertherapie.org

Gesamtleitung, Konzeption, Programm
Daniela Debald und Ilil Land-Boss
debald@theatertherapie.org, land-boss@theatertherapie.org

Anmeldung und Information
Martina Hoffmann-Seidel
Tel. +49 (0)1523 8501660
hoffmann-seidel@theatertherapie.org

Tagungsmanagement vor Ort
Klaus Wührl-Struller
Tel +49 (0)170 7580780

Informationen zum Tagungshaus und zur Anfahrt
gibt es unter: https://kulturellebildung.de/information/der-tagungsort/
Bitte beachten: Die Anmeldung zur Sommerakademie erfolgt ausschließlich über das Institut für Theatertherapie und das Anmeldeformular auf unserer Website!