bisherige Forschungsrunden
Die Studie umfasst einen Feldreport mit über 50 qualitativen Interviews zu durchgeführten Dramatherapie Interventionen im Shatila Flüchtlingslager, im Süden von Beirut. Das Shatila Camp wurde 1949 vom Internationalen Kommission des Roten Kreuz gegründet und sollte eigentlich Flüchtlinge nur für eine kurze Zeit beherbergen. Heute leben hier Menschen seit ihrer Flucht aus Palästina in der vierten Generation. Das Shatila Camp das meist bevölkerte Flüchtlingslager im Libanon. Inzwischen befinden sich in den überfüllten „Übergangsunterkünften“ nach Schätzungen über 30.000 Menschen, von denen viele in den letzten Jahren aus Syrien geflohen sind.
Die Präsentation wird in Englisch gehalten. Wir hoffen diesmal über das Zoom-Untertitelung eine KI Simultan-Übersetzung auf Deutsch zur Verfügung stellen zu können.
Hier die Powerpoint Präsentation
Hier der Link zur Originalstudie
Drama therapy as a mental health intervention for women in the shatila refugees camp, Lebanon (2022)
https://www.researchgate.net/publication/361123837_Drama_therapy_as_a_mental_health_intervention_for_women_in_the_shatila_refugee_camp_Lebanon
Do., 16. Mai, von 19.00 Uhr bis 20.30 Uhr
(Die Präsentation findet auf Englisch statt, bei Q&A ist Übersetzungshilfe möglich)
Wir haben uns sehr gefreut, dass wir zu unserer Mai-Forschungsrunde unsere in Kanada praktizierenden Kolleg*innen Rowena Tam und Cassandra Brennan zu Gast hatten. Über 32 Forschungsinteressierte nahmen online teil, stellten das Kolloquium bereichernde Fragen und bedankten sich abschließend für die inspirierende Präsentation von Rowena und Brennan zu Dramatherapie / Theatertherapie als eine ganzheitliche Form von dekolonisierender “public practice”.
Rowena und Brennan präsentierten uns aktuelle Kenntnisse und Ansätze im Bereich der Public Practice im Community Settings, und wie aus ihrer Sicht eine öffentliche Praxis der Dramatherapie sich speisen kann aus Erkenntnissen dekolonisierender Methoden, aus der Befreiungspsychologie, aus dem Modell des “Third Space”(des „dritten Raums“), einer in der Öffentlichkeit praktizierender Kunsttherapie, dem “Art Hive”-Modell.
Zur Veranschaulichung stellten sie eine Fallvignette zu “Drama Hives”. Darin zeigten sie von ihnen durchgeführte theatertherapeutische Experimente als ein Beispiel für Dramatherapie im Sinne einer öffentlichen Praxis, und erläuterten, wie eine solche Praxis einen holistischen Ansatz für die therapeutische Versorgung auch von mittellosen Menschen bieten kann. Zentral stand stets wieder “not to produce harm as therapists” und zu überprüfen, ob die Therapie im holistischen Sinne auch schaut nach den “basic needs of the clients”. Dies ganz im Sinne einer Dekolonisierung von Therapie und eben auch Forschung.
Kurz-Biographien von unseren Gästen:
Cassandra Brennan (they/them) is a non-binary settler currently residing on the land of the Mississaugas of the Credit First Nation and Haudenosaunee in Ontario, Canada. Cassandra practices as a Drama Therapist & Registered Psychotherapist working with children and adults both virtually and in person. Cassandra is also a Level One DvT practitioner which informs much of their living research. The topic of public practice drama therapy has accompanied them since they finished their Master’s degree and they remain hopeful for this exciting evolution to continue.
Rowena Tam (she/her) is a drama therapist, Concordia University Ph.D. Student, and guest living and working in Tiohtiá:ke/Mooniyaang/Montréal, on unceded Kanien’kehá:ka territory. Rowena has public and private clinical experience working with frontline workers at Indigenous-serving organizations, women and Inuit men involved with the criminal in/justice system, poor and young racialized adults, as well as neurotypical and neurodiverse children and adults.
Hier die Powerpoint Präsentation
Hier der Forschungsartikel:
Exploring public practice drama therapy using Drama Hives
Donnerstag, 21. März 2024, 19:00 bis 20:30 Uhr
The Modern Shamanic Paradigm
mit Susana Pendzik (auf Englisch, mit Übersetzungshilfe)
Weitere Info zu Susana Penzik siehe: https://www.theatertherapie.org/ueber-uns/dozentinnen/
Hier die Powerpoint Präsentation
und der Link zur Videoaufzeichnung
Recording Research Colloquium „The Shamanic Paradigm with Susana Pendzik” (all copyrights R-ITT & Susana Pendzik 2024):
(Passwort bitte anfragen bei: schaefer@theatertherapie.org )
1. Teil: Partizipative Theatertherapie-Forschung & das Transformative Paradigma
Präsentation mit anschließenden Q&A: Anke Schäfer
Das „Transformative Paradigm“ von Donna Mertens in Hinblick auf eine partizipative Theatertherapie-Forschung wurde ausführlich vorgestellt und gemeinsam mit den Teilnehmenden besprochen.
Donna M. Mertens war selbst beim Q&A, und es war fantastisch, wie sie uns noch mal die immense Bedeutung des „Transformativen Paradigmas“ für Social Justice erläuterte . Die Runde mit ihr wurde live aufgezeichnet, und ihr könnt sie unter folgendem Link ansehen:
https://youtu.be/G7le2f2Tj-c
2. Teil: Gründung der neuen ‚AG Wir forschen! – Forschung tun‘ mit Darstellung der nächsten Schritte: Björn Kaltwasser (gemeinsam mit Anke Schäfer). Die AG wurde gegründet, um konkret aus der Praxis heraus mögliche Forschungsideen zu besprechen und zu entwickeln. Die AG hat zur Zeit vier Mitglieder, weitere sind sehr willkommen. Ansprechpartner hierfür ist Björn Kaltwasser: info@bjoern-kaltwasser.de
Thema: Praxisbasierte Theatertherapie-Forschung & Paradigmenwechsel
Vortragende: Ilil Land-Boss & Anke Schäfer
Ilil ist Theatertherapeutin (DGfT reg.), Heilpraktikerin für Psychotherapie, Schauspielerin, Regisseurin, Performern und Dozentin. Sie hat einen M. A. in Theater- und Filmwissenschaften, Ethnologie und Linguistik und promoviert aktuell wissenschaftlich-künstlerisch in Theater/Performance an der Zürcher Hochschule der Künste und der Kunstuniversität Graz.
Ilil Land-Boss stellte uns Erkenntnisse aus ihrem laufenden Promotionsprojekt „Liminale und rituelle Räume in partizipativer Performance …“ vor, wiesich „Künstlerische Forschung, Ritualforschung, Embodiment, Feminismus und Dekolonisierung als Infragestellungen tradierter Verständnisse von Forschung und Wissenschaft“ thematisieren.
Ergänzend stellte uns Anke das „Transformative Paradigma“ vor.
Protokoll der Forschungsrunde vom 31.08.2023
Präsentation von Ilil Land-Boss
„Arts-Based-Research – Hintergründe und Möglichkeiten einer künstlerischen und praxisbezogenen Forschung für die Theatertherapie” mit Anke Schäfer
Anke Schäfer hat in einen Impulsvortrag Arts-Based Research und eine Zusammenfassung ausgewählter Erkenntnisse der letzten WFKT-Fachtagung „The Art of Evidence“ vorgestellt. Im Anschluss wurden Fragen gemeinsam besprochen und konkrete Möglichkeiten angedacht.
Kenntnisse in sozialwissenschaftlichen oder auch psychologischen Forschungsmethoden gehören selten zu der Expertise von Theatertherapeut*innen. Als Theatertherapeut*innen sind wir vielmehr in künstlerischen Reflexionsformen geschult, basieren unsere „Untersuchungsmethoden“ zu einem großen Teil auf den künstlerischen Methoden des Theaters: so wie Standbilder, Rollenspiel, interpersonelle Interaktionen, Verwandlung, Rituale, Transformation des „Spielraums“ und die Rolle des Zuschauers als „Zeuge“.
Wie können wir auf dieser Basis theatertherapeutische Prozesse erforschen? Welche Möglichkeiten bieten hier Arts-Based-Research? Was ist das überhaupt? Was bedeutet „The Evidence of Art“? Und was hat praxisbasierte Forschung mit künstlerisch basierter Forschung gemein? Und wie könnte das in der Praxis aussehen?
Zum Protokoll der Forschungsrunde: Protokoll_ RITT_FR_2023-03-16
„Pilotstudie: Rekonstruktion von Erleben in Spielsituationen der Theatertherapie“ mit Prof. Simone Klees
Prof. Simone Klees stellte wesentliche Ergebnisse aus ihrer Pilotstudie vor, die sie im Rahmen ihrer Promotion an einem Krankenhaus durchführte. Dabei befragte sie Patient*innen, was diese in Spielprozessen in einer theatertherapeutischen Gruppe erleben.
Im Anschluss beantwortete sie auch Fragen zu den Herausforderungen einer Promotion im Bereich der Theatertherapie.
Simone lebt in Hamburg und ist dort seit 2022 Professorin für Theatertherapie an der MSH Medical School. 2022 promovierte Sie an Universität der Künste Berlin im Fachbereich Darstellende Kunst bei Prof. Dr. Ute Schlegel-Pinkert. Von 2018 bis 2020 war sie Vertretungsprofessorin für Theatertherapie an der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt in Nürtingen-Geislingen. Von 2016 bis 2018 war sie Stipendiatin an der Hochschule für Künste im Sozialen, Ottersberg. Simone arbeitet als Theatertherapeutin/Künstlerische Therapeutin seit 2011. Zudem weist sie einen M.A. in Soziologie auf, studierte hierzu von 1994 bis 2001 an der Heinrich- Heine Universität Düsseldorf, Universität Hamburg und dem Goldsmith College London.
Hier geht’s zum Protokoll_2022-12-15
Wie können Erkenntnisse von Praktiker*innen der Theatertherapie zunehmend in Forschung einfließen, welche Formate wären hier denkbar?
Der Titel „Der WOW-Moment“ ist inspiriert von unserer Frühlings-Forschungsrunde. Sehr anschaulich vermittelten da unsere israelische Kolleginnen Dr. Dovrat Harel und Dr. Shoshi Keisari, wie Erkenntnisse aus langjähriger Praxis zu fundierten Studien führen können.
Dovrat nannte die Initialzündung den „WOW-Moment“: dieses Erleben in der eigenen theatertherapeutischen Praxis, wie wiederholt bestimmte Interventionen unmittelbar Wirkung zeigen („WOW“). Der Wunsch, diese Erkenntnis auch mit anderen im Gesundheitssystem zu kommunizieren, kann dann über ein Forschungsprojekt sich erfüllen. Wir alle kennen solche „WOW“-Momente aus unserer eigenen theatertherapeutischen Praxis. Daher wollen wir diesen „WOW-Momenten“ Raum geben und miteinander schauen, wie sich hieraus Forschungsprojekte entwickeln lassen könnten.
Hier geht’s zum Protokoll_2022-09-29
Drama Therapy Research in Israel
mit Dr. Dovrat Harel vom Tel-Hai College und Dr. Shoshi Keisari von der Universität Haifa.
Theatertherapeutische Forschungsarbeiten und Methodik in der Arbeit mit älteren Menschen. Dr. Dovrat Harel: „ People with dementia as ’spect-actors‘ in a community musical theatre group: A qualitative study.“ Dr. Shoshi Keisari: „Integrating life-review and drama therapy for older adults: A mix method“.
Dr. Dovrat Harel is a registered drama therapist, supervisor, researcher and lecturer at the Drama Therapy Graduate Program, Tel-Hai College, Israel.
Her research activity focuses on old age and creative self-expression and on drama therapy for people with dementia and for their caregivers. Dovrat is also specializes in therapy for women in late life who were sexually assaulted. – PhD- Studie: People with dementia as ’spect-actors‘ in a community musical theatre group: A qualitative study.
Dr. Shoshi Keisari is a registered drama therapist, supervisor, researcher, and lecturer at the Emilie Sagol Creative Arts Therapies Research Center and the School of Creative Arts Therapies of the University of Haifa, Israel. Her research activity is centered in the fields of drama therapy, clinical gerontology, grief and loss. She published several papers and a book in drama therapy and playback theater. – PhD-Studie: Integrating life-review and drama therapy for older adults: A mix method research
Weitere Informationen siehe online: https://cris.haifa.ac.il/en/publications/drama-therapy-in-late-life-taking-life-story-work-one-step-furthe
Einladung für alle Forschungsinteressierte gemeinsam themenspezifische Forschungskreise zu gründen.
Themen-Vorschläge aus der 1. Forschungsrunde:
1. Fördermittel für theatertherapeutische Forschungsprojekte – Recherche
2. Wie kann Forschung von Nicht-Akademiker*innen aussehen
3. Wie könnten Forschungstandems aussehen: Akademiker*in im Austausch mit Praktiker*in
4. Was könnte ich erforschen: Austausch und Unterstützung zu Themen aus der Praxis
Hier geht’s zum Protokoll_2021-11-25.
Erste Theatertherapie-Forschungsrunde (vor Gründung R-ITT)
Das Treffen diente der Information über den aktuellen Stand und zum Austausch für bereits laufende, geplante, wie auch angedachte Forschungsvorhaben (Promotionsprojekte, Master-Arbeiten, Evaluationen in der Praxis, usw.).
Zu Gast waren: Prof. Johannes Junker als Studiendekan Theatertherapie der HfWU Nürtingen und Prof. Dr. Sabine Koch vom RIArT – Research Institute for Creative Arts Therapies der Alanus Hochschule. Sabine informierte u.a. zu Promotionsmöglichkeiten.
Weitere Informationen im Protokoll_2020-10-22